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  • AutorenbildAnna

Baumharz - das Gold des Waldes




Wer kennt es nicht - man spaziert durch den Wald streift an einem Baum und sofort klebt alles. Auch wenn du nicht danach gesucht, du hast Baumharz gefunden. Für viele ist das zähe, klebrige Harz eher lästig da man es nur schwer wieder von Händen oder Kleidung bekommt. Was viele jedoch nicht wissen ist wieviel Heilkraft im Gold des Waldes steckt. Wenn du dich dafür interessierst, bist du hier genau richtig. In meinem Beitrag erkläre ich dir was Baumharz ist, wo du es finden kannst, wie es wirkt und was du damit machen kannst. Also scroll nach unten und lies dich hinein! Wenn dir der Beitrag gefällt, lass mir gerne ein „gefällt mir“ da.


Hier noch eine kurze Übersicht was du in meinem Blogbeitrag über das Gold des Waldes findest



Was genau ist Baumharz?


Baumharze sind eines der ältesten Heilmittel und wurde schon vor Jahrtausenden eingesetzt. Eines der bekanntesten Harze ist der Weihrauch, er wurde schon früh in Ägypten für Salben, als Räucherwerk und auch zur Einbalsamierung von Toten verwendet. Das Baumharz wird bei uns umgangssprachlich auch als „Pech“

bezeichnet, einige werden den Begriff vielleicht wegen der beliebten Pechsalbe kennen. Harzer oder Pecher war früher ein eigenständiger Beruf und umfasste die Tätigkeit Harze zu sammeln oder zu verarbeiten. Bei uns in Österreich ist dieser Beruf jedoch seit dem 19. Jahrhundert so gut wie ausgestorben. Hier in Portugal habe ich in der Nähe von Nazare einen Wald gefunden in dem Harz gewonnen wird und von professionellen „Pecher“ geerntet und verarbeitet wird.





Sammeln / Gewinnen

An welchen Bäumen finde ich Harz?


Zur Herstellung von Salben und Räucherwerken wird heute, wie damals überwiegend das Baumharz von Nadelbäumen verwendet. Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind ätherische Öle, Gerbstoffe und Vitamine, welche dem Gold des Waldes seinen intensiven Duft und seine starke Heilwirkung verleihen. Besonders geeignet ist das Harz der Lärche, Fichte, Tanne, Kiefer und Zirbe. Das Harz von Laubbäumen ist meist eher dickflüssige, ein bekanntes Beispiel für ein Harz das aus einem Laubbaum gewonnen wird ist der Ahornsirup.




Das Sammeln


Das Gold des Waldes tritt am Stamm oder Ästen von Bäumen aus, wenn diese verletzt wurden. Diese Verletzungen können durch einen Sturm auftreten oder auch durch Tiere, zum Beispiel wenn ein Specht ein Loch in den Baum schlägt. Manchmal findet man Harz auch an den Zapfen der Bäume oder auch am Boden darunter, wenn es durch den Wind heruntergeschüttelt wurde. Es lohnt sich also überall die Augen aufzuhalten, sobald man einmal anfängt zu suchen, findest man es überall. Wichtig beim Sammeln von Baumharz ist wie bei allem was man sammelt: geh rücksichtsvoll mit der Natur um! Das heißt hier, nimm dem Baum nicht das komplette Harz weg, indem du zum Beispiel mit einem Messer alles auskratzt. Der Baum benötigt das Harz um seine Wunden zu verschließen, darum sollte die Wundversiegelung immer geschlossen bleiben. Es kann das ganze Jahr über gesammelt werden, die beste Zeit dafür ist jedoch Herbst und Winter.

Was du zum sammeln brauchst:

  • ein kleines Messer mit geschwungener Klinge ich verwende dazu ein handgeschmiedetes Messer von Maq Knifes (unbezahlte Werbung)

  • ein Schraubglas (ich nehme immer ein altes Gurken- oder Marmeladeglas)

  • Motivation und oft auch ein wenig Geduld



Sobald du mit deinem Hand gesammelten Harz zuhause ankommst, wird es zuerst einmal von groben Schmutz befreit. Danach legst du es aus, ich nehme dazu immer ein Backpapier, und dann lässt du es an einem luftigen, warmen Ort trocknen. Das Harz an sich kann nicht schimmeln, aber die Pflanzenteile die sich eventuell darin befinden schon.


Übrigens ein kleiner Tipp von mir, nach dem sammeln werden deine Hände ganz sicher verklebt sein. Um sie zu reinigen und die Harzrückstände von den Hände zu bekommen, nimm ein paar Tropfen Öl (eigentlich egal welches) und reibe mit dem Öl die Harzrückstände ab. Danach einfach Öl und Harz mit normaler Seife von den Händen waschen. Das gleiche gilt auch für das säubern von Messer und Glas, obwohl ich das Glas meistens nicht reinige, denn ich verwende immer wieder das gleiche Glas um Harz zu sammeln.



Gewinnung


Eine andere Art das Baumharz zu gewinnen ist, wenn man den Baum anritzt. Wie oben

schon im Beitrag kurz erwähnt, habe ich hier ein Portugal einen Wald gefunden in dem Kieferharz gewonnen wird. Diese Art der Gewinnung ist jedoch nicht gerade zu empfehlen, da der Baum extra dafür angeritzt, also verletzt wird. Durch diese zusätzliche Verletzung können Bäume schneller an Baumfäule erkranken und daran sterben. Zudem wird die Gefahr für Bakterien, Insekten und andere Schädlinge oder Krankheiten erhöht. Ich persönlich denke bzw. hoffe, dass sich die Harzer hier in Portugal auskennen und auch auf die Gesundheit ihrer Bäume achten. Um ehrlich zu sein, konnte ich auch nicht ganz darauf verzichten ein bisschen etwas zu sammeln. Hier noch ein paar Bilder wie es aussieht wenn Baumharz gewonnen wird. Die Pecher haben die Rinde abgezogen, den Baum quer eingeschnitten und das Harz das heraus rinnt wird in kleinen Töpfen gesammelt.





Wie wirkt Baumharz?


Das Gold des Waldes entfaltet bei uns Menschen eine sehr ähnliche Wirkung wie auch beim Baum. Es wirkt antiviral, desinfizierend und antimykotisch und findest in vielen Bereichen Anwendung. Ich habe dir unten ein paar Verwendungsmöglichkeiten für das Gold des Waldes zusammen geschrieben, dabei findest du auch immer die Wirkungen für das jeweilige Anwendungsgebiet.



Verwendung


Räuchern


das bekanntest Baumharz zum räuchern ist wahrscheinlich Weihrauch, doch was viele nicht wissen man muss nicht unbedingt teure Räucherharze im Geschäft kaufen. Auch die Harze unserer heimischen Bäume eignen sich hervorragend zum räuchern und verbreiten einen wunderbaren angenehmen und waldigen Duft. Außerdem werden sie so nicht um die halbe Welt verschifft, sind somit nachhaltiger und man kann sie selbst sammeln. Wie du sie sammelst habe ich dir ja weiter oben schon erklärt. Ich hab dir hier ein paar Harze aus unseren Wälder zusammengeschrieben mit

deren Wirkung:


  • Fichtenharz: es wirkt ausgleichend, belebend, erdend & reinigend, außerdem sorgt für eine positive Raumenergie und bietet zugleich Schutz vor Plagegeistern

  • Tannenharz: es wirkt reinigend, unterstützt die Erneuerung der Lebenskraft, es lockt die Lebensgeister des Waldes ins Haus, schafft eine wunderbare gemütliche Atmosphäre und bietet Stärke und Schutz

  • Lärchenharz: spendet Hilfe bei einem Neuanfang, stärkt unser Selbstbewusstsein, schützt vor negativen Fremdeinflüssen und macht uns glücklich und zufrieden

  • Kiefernharz: hilft dabei klare Gedanken zu fassen, hält negative Einflüsse fern und legt einen Schutz um unsere Seele, es reinigt unsere Gedanken und beruhigt unsere Nerven

  • Zirbenharz: wirkt harmonisierend, desinfizierend, beruhigend und ausgleichend, es ist ein echter Seelenbalsam und fördert Geborgenheit, Wohlbefinden, und regt unsere Selbstheilungskräfte an


Baumharz zum essen


die Verwendung des Harzes als biologischer und natürlicher Kaugummi geht auf eine lange Tradition zurück. Früher wurde das "Kaupech" vor allem von Holzfäller verwendet, das Harz sollte dazu nicht zu hart aber auch nicht ganz flüssig sein. Am besten sollte es eine rötlich-gelbe Farbe haben, sobald du es im Mund hast lass es etwas aufweichen. Durch seine reinigende und antibakterielle Wirkung sorgt es auf natürliche Weise für eine gesunde Mundhygiene.



Schmuckstein


der Begriff Stein ist für den Bernstein eigentlich etwas irreführend, das es genau genommen gar kein Stein ist sondern ein fossiles Harz. Bernstein ist ein uraltes organisches Material, welches vor Millionen von Jahren aus einem Baum ausgeblutet wurde und im Verlaufe der Zeit erhärtet ist. Ich kenne den Bernstein schon seit klein auf, wie viele von euch wahrscheinlich auch. Gerne legt man Kindern während sie zahnen Bernsteinketten an, quasi als natürliche Zahnungshilfe. Die Bernsteine sollen Zahnungsschmerzen und andere Beschwerden lindern, sie stecken voller ätherischer Öle, wirken entzündungshemmend und wundheilfördernd. Der Bernstein kann gegen verschiedene Erkrankungen der Haut und der Gelenkoberflächen eingesetzt werden. So wird er beispielsweise gegen Hautreizungen oder Allergien eingesetzt. Er lindert Schmerzen und sorgt dafür, dass sich Menschen sprichwörtlich wieder in ihrer eigenen Haut wohlfühlen. Der geheimnisvolle Stein kommt aber auch in der Esoterik zum Einsatz, er soll für Mut, innere Stärke und Harmonie stehen. Vor allem für Menschen die oft misstrauisch sind, soll der goldgelbe Bernstein dabei helfen, sich mehr zu öffnen und negative Energien auszubessern.



Wundheilwunder


wenn du im Wald unterwegs bist und dicht aufschneidest, hinfällst oder etwas anderes passiert und du dir eine Wunde, Schürfwunde oder Schnitt zuziehst kannst du das Harz als erste Hilfe verwenden. Halte die Augen offen nach etwas sauberem Baumharz, nimm dir ein bisschen davon und verreib es ein wenig zwischen deinen Fingern. Durch die Wärme wird es etwas flüssig und so kannst du es dann auf deine Wunde auftragen. Durch seine antibakterielle, entzündungshemmende und wundheilfördernde Wirkung eignet es sich perfekt zur schnellen und natürlichen Erstbehandlung.


Aus dem gesammelten Harz lässt sich aber auch eine sogenannte "Pechsalbe" herstellen. Hier verbinden sich die Wirkung das Harzes mit der eines Pflanzenöls und Bienenwachs für eine tolle Wundheilsalbe, die meiner Meinung nach in keiner natürlichen Hausapotheke fehlen darf. Die Salbe wirkt antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend sowie Wundheilfördernd. Die Salbe kann bei kleineren Verletzungen, Schnittwunden, Verbrennungen und noch mehr angewendet werden. Zudem kannst du sie bei einer Erkältung auf deine Brust schmieren, denn sie unterstützt dich beim durchatmen.




Was du dazu benötigst:

  • 40g Fichtenharz handgesammelt

  • 10g Bienenwachs*

  • 40 ml Mandelöl*

  • Tiegel* zum abfüllen

  • zwei alte Marmeladegläser

  • einen Topf mit Wasser

  • ein feines Sieb oder Passiertuch, du kannst auch zum Beispiel eine alte, aber saubere Socke nehmen



& so gehts:

  • das Öl & das Fichtenharz ins Glas geben und das Harz im Öl auflösen lassen, ich nehme darum ein altes Marmeladeglas, weil meist Rückstände vom Harz kleben bleiben und das schwierig zu reinigen ist

  • gieße nun die Harz-Öl Mischung durch das Sieb/Passiertuch in das zweite Marmeladeglas

  • gib nun zur abgefilterten Harz-Öl Mischung das Bienenwachs hinzu und stelle das Marmeladeglas noch mal ins Wasserbad, bis das Bienenwachs geschmolzen ist

  • jetzt ist die Salbe fertig zum abfüllen, achte darauf das die Tiegel sauber und desinfiziert sind (wie du sie desinfizieren kannst werde ich dir in meinem nächsten Blog-Beitrag erklären) bevor du die Salbe abfüllst

  • auskühlen lassen und erst dann verschließen

Viel Spaß beim ausprobieren!




 


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ACHTUNG: Rezepte, Anwendungsmöglichkeiten, Inhalte & Angaben wurden nach dem aktuellen Wissensstand der Autorin sorgfältig recherchiert und verfasst, erfolgen aber ohne Gewähr. Sie stellen keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit und/oder Richtigkeit im schulmedizinischen Verständnis. Es muss betont werden, dass jeder Mensch unterschiedlich auf die Rezepte reagieren kann. Auch natürliche Zutaten, Stoffe & Rohstoffe wie Pflanzenöle, ätherische Öle, Wachse oder ähnliches. können Allergien, Unverträglichkeiten und andere Nebenwirkungen auslösen. Bei Beschwerden und bei eventuellem Risiko ist eine ärtzliche Abklärung unumgänglich. Die Autorin haftet nicht für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den gegebene Anregungen resultieren

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